Inhalt

  1. Ziel des Leitfadens
  2. Relevanz der Thesis
  3. wissenschaftliches Arbeiten
  4. Finden einer Fragestellung
  5. Praxis- vs. "Theoriearbeiten"
  6. Erstellen einer Gliederung
  7. Zusammenfassungen
  8. Richtig zitieren
  9. Beliebte Fehler
  10. Plagiate
  11. Software
  12. Weiterführende Literatur
  13. relevante Lehrveranstaltungen

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Finden einer Fragestellung (:toc Auf dieser Seite: :)

Nach unserer Erfahrung fällt vielen Studierenden das Finden einer Fragestellung schwer. Wir glauben, dass das zum einen an dem nicht sehr alltagssprachlichen Begriff "Fragestellung" liegt, zum anderen daran, dass Studierenden bei der Suche nach einer Fragestellung nicht klar ist, worum es dabei überhaupt geht.

Aus diesem Grund widmet sich der Leitfaden diesem Aspekt recht ausführlich.

Streichen Sie das Wort "Thema" vorübergehend aus Ihrem aktiven Wortschatz

Viele Studierende bezeichnen die anfängliche Orientierung im Prozess des Schreibens einer Arbeit als "Themensuche". Das kann man so nennen. Wir glauben aber, daß Sie besser fahren, wenn Sie einen weiten Bogen um das Wort "Thema" machen, weil dieses Wort einfach zu leicht irreführend ist.

Warum?

Das Thema der Buddenbrooks von Thomas Mann ist die Beschreibung des Verfalls einer großbürgerlichen Familie im 19. Jahrhundert über drei Generationen. In diesem Kontext bedeutet Thema also das, worum es so im Groben in diesem Buch so geht. Das Thema ist hier also äußerst abstrakt und abgehoben und ganz unkonkret. Das ist aber nicht das, was Sie abliefern sollen.

Wenn man den Begriff "Thema" so verwendet, haben letztlich alle Abschlussarbeiten in BWL das gleiche Thema: Unternehmen versuchen, ihre Wirtschaftlichkeit zu steigern, indem sie Dinge verändern. Wenn Sie also auf der Suche nach einem Thema für Ihre Arbeit sind: Bitteschön, da haben Sie eins. - Aber das bringt Sie nicht so richtig weiter.

Wenn Sie unnötig schwammige Begriffe verwenden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie dann auch schwammig denken, hoch. Das wird Sie Zeit und Nerven kosten.

Wir schlagen Ihnen daher vor, statt von einem "Thema" von einem "Themenbereich" zu sprechen. Dieser Begriff ist etwas sperriger und zwingt Sie eher, darüber nachzudenken, was Sie denn damit eigentlich meinen.

Wir besitzen natürlich kein Copyright auf die deutsche Sprache. Andere verwenden die Begriffe anders. Wir selbst versprechen uns vermutlich selbst häufig und halten uns nicht immer an diese Sprachregelung. Wir denken aber, dass es Sinn macht, zumindest in diesem Leitfaden möglichst klare Begriffe zu verwenden.

Themenbereich abstecken

Mit dem Themenbereich beginnt die Arbeit. Sie stecken grob das Gebiet ab, mit dem Sie sich auseinandersetzen wollen. Themengebiete sind z.B.

  • Versandapotheken
  • Trendsportarten
  • Gesundheitsreform 2007

Die Themenbereiche sollten aktuell und relevant sein. Praxisrelevanz ist besonders an einer Fachhochschule ein charakteristisches Merkmal. Der Themenbereich Das Postkutschensystem im Königreich Hannover 1820-1845 ist wahrscheinlich ein toller wirtschaftshistorischer Bereich, aber nichts für Sie.

Die Kehrseite eines aktuellen Themenbereichs ist, dass bereits gedrucktes Material häufig spärlich ist. Als Daumenregel gilt folgende Diffusion eines Themas durch die Medien:

  1. Tagespresse/ Internet (FAZ, FTD, Handelsblatt,... Eher nicht: Bonner Generalanzeiger, Rheinzeitung,...)
  2. Magazine/ Wochenzeitungen (Spiegel, Zeit, Wirtschaftswoche,...)
  3. Fachzeitschriften (Der Betriebswirt, Sozialer Fortschritt,...)
  4. Bücher/ Dissertationen
  5. Lehrbücher

Wenn die Hauptquelle Tagespresse und Internet sind, weil es noch nichts "besseres" gibt, ist das also kein K.O.-Kriterium. Das Gegenteil gilt natürlich auch: Wenn Sie in der Bibliothek auf Anhieb einen halben Meter Lehrbücher finden, ist der Bereich wahrscheinlich schon "abgegrast".

Mit der Wahl des Themenbereichs sind Sie noch nicht am Ziel

Angenommen, Sie haben sich für den Themenbereich "Versandapotheke" entschieden, weil Sie das spannend finden. Voller Stolz schicken Sie eine eMail an Ihren Betreuer und sagen ihm, daß Ihr Thema Sie über Versandapotheken schreiben wollen. Die Antwort wird recht kurz sein:

"Ja - und?..."

Wenn das Ihr ganzer Plan ist, mit dem Sie an den Start gehen wollen - wie wird Ihr weiteres Vorgehen dann ausehen?

  1. Sie googlen ein wenig
  2. Sie schauen bei Wikipedia rein
  3. Sie gehen einmal in der Bibliothek vorbei
  4. Sie schreiben die wichtigsten Informationen auf 20, 50 oder 80 Seiten zusammen
  5. Sie bekommen eine miese Note

Was ist schief gegangen?

Auf der Ebene "Ich will über Versandapotheken schreiben" kommen Sie über eine Beschreibung einer Branche nicht hinaus. Sie beschreiben rechtliche Rahmenbedingungen und erfolgreiche Unternehmen und deren Strategien. Ihre Herangehensweise ist: Ich möchte einen Gegenstand so gut wie möglich darstellen.

Das ist aber nicht das, was Sie abliefern sollen. Ihre Arbeit muss vermutlich einen beschreibenden Teil enthalten, aber wenn die Arbeit hauptsächlich (oder vollständig) aus Beschreibung besteht, können Sie sich mit Ihrer Arbeit noch so viel Mühe geben. Eine gute Note werden Sie nicht dafür bekommen.

Ist die gute Darstellung eines Gegenstands denn nicht wichtig? Doch - ist sie. Aber sie ist im Regelfall reine Fleißarbeit. Wenn wir Sie eine wissenschaftliche Arbeit schreiben lassen, wollen wir testen, ob Sie mehr als das können. Denken Sie an Ihre erste Fahrstunde zurück. Sie haben geübt, wie Sie um eine Kurve fahren, ohne auf die andere Fahrbahn zu gelangen. Das ist schon mal was. Aber das sind die Basics. In der Fahrprüfung will der Prüfer dann wissen, ob Sie rückwärts einparken können ohne zwei Meter vom Bordstein zu stehen. Wir gehen davon aus, dass Sie die Ebene der Fleißarbeit in der Mittelstufe gelernt haben. Die Gegenstände, die Sie beschreiben sollen, sind zwar komplizierter geworden, aber es ist und bleibt Fleißarbeit.

Was ist denn eine Fragestellung überhaupt?

"Fragestellung" bedeutet, dass da jemand eine wirkliche Frage hat. Am Anfang Ihres Berufslebens werden Sie wahrscheinlich in erster Linie jemandem zuarbeiten, der Fragestellungen für Sie definiert - Ihrem Chef. Ihr Chef hat ein mehr oder minder konkretes Problem, das er lösen möchte. Ihn interessiert ein Überblick über Versandapotheken herzlich wenig. Den hat er vermutlich schon. Er ist an einem Detailproblem interessiert, das irgendwie mit Versandapotheken zusammenhängt.

Solche Fragestellungen könnten in diesem Kontext sein:

  • Ich betreibe schon eine Apotheke. Was müsste ich investieren, um nebenbei eine Versandapotheke zu betreiben?
  • Kann DocMorris eine bezahlbare Infrastruktur aufbauen, mit der dringend benötigte Arzneimittel innerhalb von 180 Minuten nach Bestellung beim Patienten sind?
  • Wenn die Prognosen stimmen, dass in den nächsten 5-10 Jahre 20% der Apotheken verschwinden werden - kann man dann die Auswirkungen auf die Innenstadt-Immobilienpreise und die Höhe der Quadratmetermieten abschätzen?
  • Welche Auswirkungen könnte eine Zulassung von Apothekenketten in Deutschland auf die Versandapotheken haben?
  • ...

Sie sehen, diese Fragen gehen ziemlich ins Detail und sind deutlich anspruchsvoller als "Im Jahr 2006 hat DocMorris den Marktanteil bei Abführmitteln um ... auf einen Umsatz von ... steigern können..."

Als (angehende) Akademiker sollen Sie in der Lage sein, Fragen auf diesem Niveau stellen - und beantworten zu können. Diese Fähigkeit ist einer der Hauptgründe dafür, wenn Sie später ein merklich höheres Gehalt bekommen als ein Nichtakademiker. Wenn Sie das nicht können - und sich irgendwie durch Ihr Studium wursteln, wird Ihr Chef das relativ schnell erkennen und seine Schlüsse daraus ziehen.

Somit unterscheiden sich Fragestellungen von Referaten. Referate wollen "nur" über einen Themenbereich informieren. Was der Empfänger dann mit dieser Information anfängt, steht auf einem anderen Blatt. Fragestellungen gehen viel weiter. Sie beantworten eine Frage, d.h. Sie schlagen vor, wie ein Entscheidungsträger ein Problem lösen könnte. Sie wollen also in erster Linie "überzeugen" und nicht "informieren". Natürlich müssen Sie den Entscheidungsträger in dem Umfang informieren, in dem er die Informationen für seine Entscheidung braucht, aber die Information ist kein Selbstzweck.

Sie brauchen genügend Vorlaufzeit

Während Sie den Themenbereich wahrscheinlich relativ schnell finden, braucht das Finden der Fragestellung viel Zeit, weil Sie sich in den Bereich erst einarbeiten müssen, um überhaupt bearbeitbare Fragestellungen erkennen zu können. Sie müssen daher zu diesem Zeitpunkt in dem Themengebiet recht souverän sein. Dazu brauchen Sie genügend "Vorlaufzeit", was man kurz am Themenbereich "Versandapotheke" durchspielen kann:

Sie brauchen einige Zeit, bis Sie erkennen, dass die Versandapotheken ihren Umsatz mit Produkten machen, die von den Kunden nicht allzu dringend benötigt werden. Das grenzt den Marktanteil, den die Versandapotheken maximal beackern können, stark ein. Antibiotika, die schnell genommen werden müssen, werden die Kunden nicht über Versandapotheken bestellen, wenn das Rezept erst per Post geschickt werden muss und das Antibiotikum dann auch per Post kommt. Gibt es keine Möglichkeit, das extrem zu beschleunigen? Bis sich für Sie diese Frage herauskristallisiert, haben Sie schon recht viel Zeit in den Themenbereich investieren müssen. Auf Knopfdruck und von heute auf morgen finden Sie eine solche Frage nie im Leben.

Beharren Sie nicht auf schlechten Fragestellungen

Wenn Sie eine Fragestellung gefunden haben, heißt das noch nicht, dass die Fragestellung auch gut ist. Ein (in etwas anderer Form, mit anderen Beteiligten tatsächlich bearbeitetes) Beispiel dafür wäre Wirksamkeit der Markenbildung "Rheinahrcampus" Das hört sich wie eine brauchbare Fragestellung an, ist aber bei näherer Betrachtung Schrott.

Warum?

Ohne zu sehr ins Detail zu gehen: heute wird Geld investiert, weil man über mehrere Jahre ein Image der Marke RHEINAHRCAMPUS aufbauen will. Dann müsste man das Image mehrere Jahre lang beobachten, um festzustellen, ob es etwas gebracht hat. Das können Sie in einer Abschlussarbeit nicht.

Diese Überlegungen liegen nicht unbedingt auf der Hand. Wenn Sie sich aber dieses Thema auf die Fahnen schreiben würden, würden Sie feststellen, dass Sie irgendwie Probleme bei der Bearbeitung bekommen. Sie würden sich die Frage stellen, wie Sie den Erfolg messen könnten. Dann würden Sie irgendwann darauf kommen, dass Sie versuchen, eine Frage zu beantworten, die keiner stellt und die auch nicht zu beantworten ist.

An dieser Stelle tritt häufig ein nachvollziehbarer, aber fataler psychologischer Effekt ein. Sie haben schon zehn Bücher über Markenbildung gelesen und sind nicht bereit, diese zehn Bücher morgen in die Bibliothek zurückzubringen, weil Sie erkannt haben, dass Ihre Fragestellung Mist ist und das Thema "Markenbildung" eigentlich abgehakt ist. Sie haben auch noch ganz tolle Kontakte zu dem Team geknüpft, das das Projekt angeleiert hat. Sie versuchen, das Thema irgendwie auf Biegen und Brechen zu "retten" – was völlig aussichtslos ist. Sie könnten, wenn Sie das erkannt haben, immer noch auf "Entwicklung eines Marketingkonzeptes für den Rheinahrcampus" umsatteln, können aber 50% dessen, was Sie sich erarbeitet haben, sofort in die Tonne treten. Das tut weh, muss aber sein.

Daher sollten Sie sich, wenn Sie große Schwierigkeiten bei der Bearbeitung haben, ehrlich fragen, ob Ihre Fragestellung sinnvoll ist. Sie müssen dann den Mut aufbringen, Ihre Fragestellung komplett umzustellen oder sich gar einen ganz anderen Themenbereich zu suchen. Wenn Sie an einer schlechten Fragestellung festhalten und sich selbst etwas vormachen, wird die weitere Arbeit sehr quälend und die Note sehr schlecht.

Klären Sie die Bearbeitbarkeit des Themas frühzeitig ab

Das Thema Wirksamkeit der Markenbildung "RheinAhrCampus" ist (wie wir gesehen haben) von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil das Stück vom Kuchen, das Sie sich damit herausschneiden, zu groß ist, um es im vorgegebenen Rahmen zu bearbeiten. Das können Sie durch Nachdenken im stillen Kämmerlein herausfinden.

Wenn Sie eine spannende relevante Fragestellung gefunden haben, sollten Sie daher möglichst früh abklären, ob Sie genug Material zusammenbekommen. Wenn man Ihnen die Informationen vorenthält - oder die Informationen gar nicht existieren, können Sie einpacken. Natürlich können Sie im Vorfeld der Themenfindung keine komplette Recherche veranstalten. Sie werden aber schnell feststellen, ob es eher viel, eher wenig oder eher gar nichts gibt.

Wenn Sie auf eine solche Vorrecherche verzichten, stehen Sie gegebenenfalls mit einem nicht bearbeitbaren Thema da, dem man die Nichtbearbeitbarkeit nicht an der Nase ansehen kann. Das können Sie aus dem Stand heraus nicht und Ihr Betreuer im Zweifelsfall auch nicht. Es ist Ihre Aufgabe, das herauszufinden.

Grenzen Sie Ihre Fragestellung zweckmäßig ab

Bedenken Sie, dass Sie für die Bearbeitung Ihrer Fragestellung nur begrenzten Raum haben. Wenn jemand 20 Seiten oder eine 15minütige Präsentation erwartet, müssen Sie sich überlegen, was man in diesem Rahmen leisten kann.

Erfahrungsgemäß "verheben" sich viele Studierende an dieser Stelle und schreiben sich selbst ein Aufgabenpaket ins Heftchen, das nicht leistbar ist. Ein Beispiel: Ihre Fragestellung ist: "Welche Auswirkungen hat die Gesundheitsreform 2007 auf die Krankenkassen". Eine schöne Fragestellung. Wenn Sie genug Platz haben, sie adäquat zu beantworten. Auf 20 Seiten macht dieses Thema mit Sicherheit keinen Sinn, weil es für diesen Umfang viel zu komplex ist. Wenn Sie 80 Seiten Platz haben, können Sie eher darüber nachdenken, sich auf diese Fragestellung einzulassen.

Die Fragestellung ist also nicht schlecht. Sie ist (für 20 Seiten) einfach nur zu umfangreich. Sie müssen sie weiter eingrenzen. Dazu müssen Sie sich natürlich stärker in das Thema (hier passt das Wort!) einarbeiten, um zu erkennen, dass die Reform aus diversen Bausteinen besteht und welcher Baustein sich dafür eignet, auf 20 Seiten durchgekaut zu werden.

Es ist ratsam, über eine solche Eingrenzung nachzudenken, bevor Sie die Fragestellung mit Ihrem Betreuer durchsprechen. Wenn Sie mit der "großen" Fragestellung ins Rennen gehen, machen Sie Ihrem Betreuer klar, dass Sie noch nicht sonderlich viel Energie in das Finden der Fragestellung gesteckt haben, weil Ihr Programm völlig unrealistisch ist. Ein weiterer Vorteil einer frühen Eingrenzung ist, dass Sie bereits so vertraut mit dem Themenbereich sind, dass Sie nicht vor einem Scherbenhaufen stehen, wenn Ihr Betreuer "Gute Idee, aber das Thema ist schon weg" sagt. Im Zweifelsfall können Sie dann noch in der Sprechstunde ein Alternativthema aus dem gleichen Bereich finden.

Versuchen Sie, sich ein Hintertürchen offenzuhalten

Für Abschlussarbeiten ist es ganz typisch, dass Sie den Titel der Arbeit zu einem ziemlich frühen Zeitpunkt festlegen müssen. Wenn es Ihnen bis dahin nicht gelungen ist, die Bearbeitbarkeit der Frage mit hinreichender Sicherheit abzuklären, sollten Sie einiges Hirnschmalz in die Formulierung des Titels stecken, damit Sie zwar einerseits eine erkennbare Fragestellung haben, andererseits sich aber nicht selbst ein Bein stellen, indem Sie sich eine Fragestellung in den Titel schreiben, die sich eventuell später als nicht bearbeitbar herausstellt.

Im Beispiel der Versandapotheken wäre es relativ riskant, sich auf ganz dringend benötigte Arzneimittel, wie Antibiotika einzuschießen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie nach zwei Wochen Recherche und Nachdenken zu dem Schluß kommen, dass es einfach nicht geht - zumindest bei bezahlbaren Preisen - ist hoch. Sagen wir 50%. Wenn der Titel der Arbeit dann "Antibiotika als Markt für Versandapotheken" lautet, haben Sie ein Problem. Wenn Sie den Titel etwas allgemeiner als "Möglichkeiten der Verkürzung von Lieferzeiten im Apothekenversand" bezeichnet haben, haben Sie immer noch ein Problem, aber ein kleineres. Vielleicht kommen Sie auf eine Lösung, die zwar nicht drei, aber zwölf Stunden schnell ist und für die es eine Nachfrage gibt. Vielleicht müssen Sie auch Plan B aus der Tasche ziehen und sich nicht auf den Prozess von der Apotheke zum Kunden stürzen, sondern apothekeninterne Prozesse analysieren. Das ist dann zwar gar nicht mehr das, was Sie ursprünglich gedacht haben, aber immer noch etwas, was Sinn macht und was unter das Thema passt.

Ein anderes, häufiger auftretendes ähnliches Problem ist, dass Ihre Arbeit auf der Zuarbeit Anderer aufbauen soll, diese "Anderen" aber nicht liefern. Ein Unternehmen hat Ihnen versprochen, Daten zu liefern. Jetzt kommen diese Daten aber nicht.

  • Der Abteilungsleiter hat gewechselt und der neue Leiter ist nicht kooperativ.
  • Die Datenerhebung verzögert sich, weil ...
  • Die Variablen, die für Sie interessant sind, können jetzt doch nicht erhoben werden,
  • ...

Solche Katastrophen haben Sie überhaupt nicht in der Hand. Bei dem Versandapothekenbeispiel hätten Sie das Problem bei gründlicherer Vorbereitung vielleicht früher erkennen können. Hier sind Sie völlig machtlos. Und müssen trotzdem irgendwas abgeben - und auch noch eine Chance auf eine gute Note haben. Das ist ein weiterer Grund, etwas länger über die Formulierung des Titels nachzudenken.


letzte Änderung der Seite: April 15, 2008

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