Leitfaden zur Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit |
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Plagiate (:toc Unterthemen:) Was ist ein Plagiat?Ein Plagiat ist die Vorlage fremden geistigen Eigentums bzw. eines fremden Werkes als eigenes oder Teil eines eigenen Werkes. Dieses kann sowohl eine exakte Kopie, eine Bearbeitung (Umstellung von Wörtern oder Sätzen), eine Nacherzählung (Strukturübernahme) oder eine Übersetzung sein. Entscheidend, ob es sich um ein Plagiat handelt oder nicht, ist in der Wissenschaft immer die Behauptung der eigenen geistigen Urheberschaft, d.h. wenn z.B. Zitate oder verwendete Literatur nicht als fremdes geistiges Eigentum kenntlich gemacht wurden. Ist dann nicht jede Arbeit voll von Plagiaten?Nein. Der Knackpunkt an der Sache ist nicht, dass man sich bei anderen Autoren "bedient", sondern, dass man dieses "sich bedienen" verschweigt. Die Definition unter "was ist ein Plagiat" wäre übrigens selbst ein Plagiat, wenn jetzt nicht zum einen schleunigst nachgeholt würde, dass diese Definition nicht auf unserem eigenen Mist gewachsen ist, sondern aus der Wikipedia (Stand 2.11. 2008) stammt und dieser Leitfaden zum anderen den Anspruch eines wissenschaftlichen Werkes erheben würde. Tut dieser Text aber nicht. Aus diesem Grund dürfen wir hier auch die Wikipedia bemühen. Wenn Sie das in Ihrer Arbeit tun (die soll ja eine wissenschaftliche Arbeit sein), hauen wir Ihnen auf die Finger. Aus diesem Grund sind auch Vorlesung keine "gesprochenen wissenschaftlichen Werke", weil der Dozent sein Wissen ja auch nicht komplett selbst erfunden hat, aber nicht nach jedem zweiten Satz eine "Fußnote" macht. Aus diesem Grund sind auch die meisten Vorlesungsskripte nicht zitierfähig, weil sie keine wissenschaftlichen Werke sind, sondern vor Ideen strotzen, die die Dozenten sich woanders geholt haben. Sie erheben aber auch nicht den Anspruck, dass Sie die Originalquelle aller Weisheiten sind, die sie verkünden. Eidesstattliche Erklärungen und PlagiateTeil jeder Abschlussarbeit am RAC ist eine eidesstattliche Erklärung, in der der Verfasser erklärt, keine anderen Quellen als die aufgeführten verwendet zu haben und die Verwendung jeweils gekennzeichnet hat. Ein Plagiat ist damit eine nichteidliche Falschaussage. In §156 StGB steht hierzu:
Ein Plagiat ist also kein Pappenstil, sondern ein Straftatsbestand. So schützen Sie sich selbst vor dem PlagiatsvorwurfIn der Definition ist ja schon klargeworden, dass der Knackpunkt beim Plagiat nicht das "Abschreiben" ist, sondern das Verschweigen des Abschreibens. Sie könnten also zu hausarbeiten.de surfen, den Text einer Abschlußarbeit herunterladen und dann auf der ersten Seite einen "Anführungsstrich unten" setzen und auf der letzten Seite einen "Anführungsstrich oben". Das wäre dann kein Plagiat, weil Sie ja angegeben haben, aus welcher Quelle Sie geschöpft haben. Empfehlenswert wäre das aber nicht, weil Sie dann trotzdem durchfallen. Zwar nicht wegen eines Plagiats, sondern wegen mangelnder Eigenleistung. Solche Plagiate sind relativ selten. Häufiger werden Gliederungen übernommen oder nur marginal modifiziert und Abschnitte entweder wörtlich übernommen oder auch nur marginal überarbeitet. Das sind auch Plagiate. Eine weitere Spielart sind sogenannte Eigenplagiate. Darunter versteht man die "Zweitverwertung" eigener Arbeiten, z.B. in dem man eine Seminararbeit überarbeitet und als Thesis abgibt, ohne deutlich zu machen, dass die Seminararbeit der Ausgangspunkt der Thesis gewesen ist. Wenn Sie selbst im Zweifel sind, ob Sie gerade ein Plagiat begehen, überlegen Sie, was passieren würde, wenn Sie die Quelle einfach angeben würden, die Sie inspiriert. Wenn Sie dann schreiben würden
oder:
und Sie das nicht wollen, weil es Ihnen peinlich wäre oder weil Ihnen schon klar ist, dass das zu "dünn" ist - lassen Sie es einfach sein. Greifen Sie nicht auf die Quelle zurück. Das ist der Lackmustest. |
letzte Änderung der Seite: November 12, 2014 |